Von Pfleger/in zur Lehrkraft: Berufsbegleitend zum Bachelor in Pflege-, Gesundheits- oder Berufspädagogik

Die Pflegebranche wächst stetig, und mit ihr der Bedarf an qualifizierten Lehrkräften, um den Nachwuchs auszubilden. Pflegekräfte, die an Pflegeschulen unterrichten möchten, können den Weg primär über ein Bachelorstudium in Pflegepädagogik einschlagen. In diesem Artikel gebe ich einen Überblick zu den Voraussetzungen, Studienmöglichkeiten und anfallenden Kosten für das berufsbegleitende Studium in Pflegepädagogik.

Was kann man mit einem Bachelor in Pflegepädagogik machen?

Ein Bachelor in Pflegepädagogik qualifiziert Pflegekräfte für die Lehre an Pflegeschulen. Je nach Trägerschaft der Schule, Institution und Bundesland sind die Einsatzmöglichkeiten unterschiedlich. 

An staatlichen Pflegeschulen können Absolventen meist nur den praxisbezogenen Unterricht erteilen und müssen theoretischen Unterricht den Lehrkräften mit einem Masterabschluss überlassen. Das betrifft etwa das Lehren von pflegewissenschaftlichen Grundlagen. Bis 2029 wird der Master sogar für alle Lehrkräfte der staatlichen Pflegeschulen verpflichtend. Daher müssen sich Bachelor-Pädagogen hier auf Nachqualifikationen einstellen.

An privaten Pflegeschulen, die beispielsweise von Krankenhäusern betrieben werden, bestehen häufig weniger restriktive Vorgaben. Dort ist es oft auch mit einem Bachelor möglich, Theorie zu unterrichten. Entsprechende Stellenausschreibungen fordern allerdings nicht selten die Bereitschaft für ein Masterstudium ein.

In jedem Fall bietet der Bachelor in Pflegepädagogik Möglichkeiten zum Einstieg als Lehrkraft. Ein sofort anschließender Masterabschluss ist also kein Muss - aber perspektivisch sinnvoll.

Weitere mögliche Tätigkeitsfelder reichen von der Gestaltung und Durchführung von Aus- und Weiterbildung für Unternehmen der Pflege- oder Bildungsbranche bis hin zur Erstellung von Unterrichts- und Infomaterialien.

Voraussetzungen für das Bachelorstudium in Pflegepädagogik

Die Studienvoraussetzungen für den Bachelor in Pflegepädagogik sind in der Regel ähnlich, unterscheiden sich jedoch mitunter bei den Anforderungen in der Berufsausbildung und -erfahrung. An Hochschulen wie der IU Internationale Hochschule oder der APOLLON Hochschule werden beispielsweise folgende Anforderungen gestellt:

• Abitur oder Fachhochschulreife
• Abgeschlossene Berufsausbildung im Pflegebereich (z. B. als Gesundheits- und Krankenpfleger, Hebamme oder Altenpfleger)
• Mindestens zwei (APOLLON) bzw. drei Jahre (IU) Berufserfahrung im Pflegeberuf

Auch Pflegekräfte ohne Abitur können, je nach Hochschule, Zugang zum Bachelorstudium in Pflegepädagogik erhalten. Dabei kann eine Hochschuleignungsprüfung, ein Propädeutikum oder ein Studium auf Probe anfallen.

Die Studiengänge von IU und APOLLON hat Christian im Video verglichen:

Alternativen: Gesundheitspädagogik oder Bachelor in Pflege und Master in Pädagogik

Eine besonders interessante Alternative zum Bachelor in Pflegepädagogik ist der Bachelor in Pflege. Pflegekräfte mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung können ihre Ausbildung anrechnen lassen und so das Studium in nur drei statt sechs Semestern absolvieren.

Anschließend besteht die Möglichkeit, über einen Brückenkurs in einen Master in Pädagogik einzusteigen, der die pädagogischen Inhalte abdeckt. Diese Kombination kann eine schnellere und kostengünstigere Alternative sein, um in die Lehre zu gehen.

Hier ein Überblick zu möglichen Pflege-Studiengängen per Fernstudium:

Weitere Studiengänge in diesem Bereich findet ihr auf unserer Vergleichseite zu Studiengängen in Pflege und Pflegemanagement.

Mit Bachelor-Studiengängen in Gesundheitspädagogik steht eine weitere Möglichkeit offen. Hier stehen Gesundheitsfachberufe bzw. therapeutische Berufe im Vordergrund.

Überblick über Bachelorstudiengänge und Kosten

Die berufsbegleitenden Bachelorstudiengänge in Pflegepädagogik oder Gesundheitspädagogik sind an verschiedenen Hochschulen als Fernstudium verfügbar. Die Kosten variieren dabei je nach Hochschule und Studienmodell, wobei die Westsächsische Hochschule Zwickau als öffentlich-rechtliche Fachhochschule lediglich Semestergebühren erhebt und dadurch wesentlich günstiger ist.

Die verfügbaren Bachelor-Studiengänge im Überblick:

Zu den Studiengebühren können noch Graduierungsgebühren und andere Nebenkosten, etwa für Studienmaterialien und Prüfungen, hinzukommen. Viele Hochschulen bieten jedoch unterschiedliche Zahlungsmodelle und Rabatte, Stipendien oder auch die Anerkennung von Vorleistungen, die das Studium verkürzt und damit günstiger macht.

Fazit

Der Weg von der Pflegekraft zur Lehrkraft ist über einen berufsbegleitenden Bachelor in Pflegepädagogik gut machbar. Pflegefachkräfte, die in die Lehre wechseln wollen, haben dafür und darüber hinaus mehrere Optionen, wie sie in der Pädagogik Fuß fassen können.

An privaten Pflegeschulen kann oft schon mit einem Bachelor umfassend unterrichtet werden, während an staatlichen Schulen spätestens ab 2029 ein Master erforderlich ist. Die Studiengänge sind an den privaten Hochschulen teils mit erheblichen Gesamtkosten verbunden, jedoch durch verschiedene Finanzierungsoptionen in den monatlichen Raten erschwinglich und eine solide Grundlage für den beruflichen Umstieg.

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